Info Konzept
Lombardi & Becker GbR
Firmensitz: Höhenberg 19 . 84378 Nöham / Dietersburg
info@hoellwieskinder.de
www.hoellwieskinder.de
Liebe Interessierte,
im September 2020 gründeten wir, Melanie Lombardi und Ulrich Becker, unseren ersten Wald- und Naturkindergarten Schlossbergkinder in Höhenberg bei Nöham. Unser zweiter Waldkindergarten eröffnete im Mai 2023 im Eggenfeldener Bürgerwald, der Dritte startet im September 2023 im Höllwiesholz in Haag bei Egglham. Als Betreiber des Kindergartens möchten wir uns hier kurz vorstellen:
Melanie Lombardi:
Jahrgang 1985
Staatlich geprüfte Kinderpflegerin, Fremdsprachenkorrespondenz, derzeit Geschäftsführung bei „der KulturWirt“ und „Lombardi – Das PizzaHandwerk“ in Egglham.
Ulrich Becker:
Jahrgang 1963
Dipl. Sozialpädagoge (FH), Verfahrensbeistand/Anwalt des Kindes, Mediator (FH-Regensburg), zert. Kindschutzfachkraft §8a SGB VIII, Facherzieher für Wald- und Naturpädagogik
Arbeitet seit 1999 selbstständig in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe, als „Anwalt des Kindes“ am Amtsgericht Eggenfelden und Landau an der Isar, sowie als rechtlicher Betreuer.
INHALT
- Was ist ein Waldkindergarten
- Auswirkungen der Waldpädagogik
- Der zeitgemäße naturpädagogische Ansatz
Präambel des Bayrischen Landesverband für Wald- und Naturkindergärten
(Auszug Leitbild) - Unser Projekt
- Zielgruppe der Einrichtung
- Gefahren im Wald
- Rechtsträger
- Finanzierung
- Gesetzliche Grundlagen
- Impressum
Kinder erleben die Welt über und mit ihrem Körper.
Sie wollen sich ausprobieren, ihre Umwelt mit allen Sinnen erkunden.
Mit viel Freude sind sie ständig in Bewegung – und das völlig selbständig.
(10. Osnarbrücker Kongress „bewegte Kindheit“
ehem. Bundesministerin für Bildung und Forschung Johanna Wanka – 04. März 2016)
1. Was ist ein Waldkindergarten
Der Waldkindergarten ist eine Form des Kindergartens, welche aus Skandinavien stammt. In einem Waldkindergarten erfahren Kinder im Alter von 3 Jahren bis zur Einschulung, Erziehung, Bildung und Betreuung. Alle Aktivitäten finden bei (fast) allen Witterungen „Draußen“ statt. Ausnahmen gibt es lediglich bei extremen Witterungsverhältnissen, wie z.B. Sturm, Gewitter oder zu hoher Schneelast auf den Bäumen. Besteht Gefahr für die Sicherheit der Kinder im Wald bzw. im Freien, so findet die Gruppe Schutz in einem Bauwagen außerhalb des Waldes oder in anderen nahegelegenen Räumlichkeiten.
2. Auswirkungen der Waldpädagogik
Die Lärm- und Stressbelastung in einem Wald- und Naturkindergarten ist für Kinder wesentlich geringer. Das wirkt sich auch auf die Entwicklung der Kinder aus. Den Kindern wird kein, in Ausnahmen nur wenig Spielzeug zur Verfügung gestellt. Sie spielen mit dem, was die Natur ihnen bietet. Die Phantasie der Kinder kennt dabei keine Grenzen. Positiv wirkt sich dies auch auf die sprachliche Entwicklung der Kinder aus. Sie erläutern viel öfter ihr Spiel um den anderen Kindern klarzumachen, was sie gerade in ihrer Phantasie erleben und um sie auch mit in ihr Spiel einzubinden. Hilfsmittel wie zum Beispiel Schaufeln, Seile, alte Töpfe und Pfannen, Gießkannen, Tücher, kleine Sägen, Schnitzmesser sowie Lupen und Bestimmungsbücher für Pflanzen und Tiere in kindgerechter Form werden natürlich benutzt und ihr Umgang damit zuvor erlernt. Eine Reizüberflutung durch zu großes Angebot an kommerziellen Spielwaren, ein in unserer Gesellschaft häufiges Phänomen, bleibt dadurch aus und die Kreativität wird intensiv gefördert und geschult. Die Kinder erlernen, mit den Gegebenheit ihrer Umgebung umzugehen und sie sich nach ihren Vorstellungen zu gestalten und damit zu spielen. Schwerpunkt im Umgang mit der Natur sind insbesondere die Schulung der Sinne, der Phantasie, der Kreativität, sowie der Grob- und Feinmotorik. Dies vermittelt den Kindern wichtige Schlüsselqualifikationen. Ebenso erlernen sie soziale Kompetenz und selbstständiges bzw. selbstbewusstes Handeln, da sie oftmals Projekte nicht alleine angehen können sondern Unterstützung von anderen Kindern benötigen.
Die Kinder lernen im Waldkindergarten sehr viel über die Kreisläufe in der Natur, über Tiere und Pflanzen. Sie „erleben“ im wahrsten Sinne des Wortes die Jahreszeiten. Sie erleben die Veränderung an ein und derselben Stelle: An einem Tag ist der Baumstamm, auf dem sie balanciert haben, trocken und schuppig, am anderen Tag ist er feucht und federnd.
Im Waldkindergarten gibt es Regeln und Grenzen, an die sich die Kinder halten müssen. Sie lernen, dass sie sich an die Anweisungen der Erzieher halten müssen, da sie sich sonst evtl. in Gefahr bringen könnten (Essen von Pilzen/Beeren, Umgang mit Gewässern und dergleichen). Da sich nicht nur die Kinder, sondern auch die Erzieher an die Regeln und Grenzen der Natur halten müssen, lernen sie wesentlich schneller und nachhaltiger. Viele Kinder wissen heute gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, bei Wind, Regen oder Kälte draußen zu sein. Sie verbringen viel Zeit mit digitalen Medien, im Auto oder Innenräumen. Festgestellt wurden auch positive Auswirkungen auf das Immunsystem von Kindern und Erziehern durch den stundenlangen Aufenthalt im Freien.
Voraussetzung dafür ist natürlich eine, den Witterungsverhältnissen angepasste Kleidung.
Kinder eines Wald- und Naturkindergartens sind ständig in Bewegung und erlangen dabei sowohl Kraft als auch Ausdauer. Der Gefahr von Übergewicht und einer daraus resultierenden möglichen Adipositas Erkrankung wird dabei vorgesorgt.
Kinder benötigen Bewegung, damit sie sich gesund entwickeln und wohlfühlen können.
Eine Studie an Jugendlichen kam zu dem Ergebnis, dass die Gehirnleistung der Probanden nach nur 20 Minuten Spaziergang erheblich erhöht wurde.
Kinder aus Waldkindergärten legen ein ganz besonderes Umweltbewusstsein an den Tag.
Sie lernen von Anfang an, dass kein Müll in den Wald geworfen werden darf und dass sie die Natur achten. Für sie ist das ganz selbstverständlich, sie wachsen natürlich in das Thema hinein.
3. Der zeitgemäße naturpädagogische Ansatz – Präambel des Bayrischen Landesverband für Wald- und Naturkindergärten (Auszug Leitbild)
Waldkindergärten orientieren sich durch den Bayrischen Bildungs- und Erziehungsplan an den selben Bildungs- und Erziehungszielen wie jeder Hauskindergarten. Der Hauptunterschied zum Regelkindergarten liegt – anders als die ursprüngliche ökologische Pädagogik, die versuchte, systematisch Umweltbewusstsein zu produzieren – in der Art, wie sie die anerkannten Bildungs- und Erziehungsziele erreichen wollen.
Diese Ziele durch Naturerfahrung mit ihren ganzheitlichen Bildungsmöglichkeiten zu vermitteln ist inhaltlicher Schwerpunkt der täglichen Arbeit im Waldkindergarten.
Aus diesem theoretischen Ansatz ergeben sich Grundsätze der Waldpädagogik, die in der Präambel zur Satzung des Landesverbands Wald- und Naturkindergärten in Bayern e. V. wie folgt formuliert sind:
„Wald- und Naturkindergärten fördern auf nachhaltige Weise die Entwicklung von Kindern in unmittelbarer Begegnung mit der Natur. Ehrfurcht vor dem Leben, eine lebendige Beziehung zu tierischen und pflanzlichen Lebewesen und der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur werden für die Kinder zu selbstverständlichem, emotionalem und geistigem Besitz. Der Aufenthalt im Freien unterstützt die körperliche und seelische Gesundheit der Kinder. Primärerfahrungen aus erster Hand fördern das Körperbewusstsein und verhelfen der Entfaltung vielfältiger Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeiten. Im gemeinsamen Spiel mit natürlichen Materialien entwickeln die Kinder in herausragender Weise Kommunikationsfähigkeiten, Hilfsbereitschaft, Ausdauer, Geduld, Phantasie und Kreativität. So tragen Wald- und Naturkindergärten in erheblichem Maße dazu bei, dass Kinder gänzlich Kind sein dürfen und gerade dadurch zu verantwortungsbewussten, gemeinschaftsfähigen, selbstbewussten und selbständigen Mitgliedern der Gesellschaft heranwachsen können. Deshalb fördert der Verband mit aller Kraft die Anerkennung, Verbreitung und Weiterentwicklung der Wald- und Naturkindergärten sowie der Naturpädagogik in Bayern.“
4. Unser Projekt
Der Wald- und Naturkindergarten Höllwieskinder befindet sich auf dem Gelände des Höllwiesholzes in Haag bei Egglham, welches über einen Waldnutzungsvertrag zur Verfügung gestellt wird.
Die Leitung obliegt Frau Melanie Lombardi und Herrn Ulrich Becker. Die Kinder im Alter von 3 Jahren bis zur Einschulung werden bei einer Gruppenstärke von 19 Kindern von einem staatlich anerkannten Erzieher, sowie einer Kinderpflegerin betreut. Zusätzlich ist eine Praktikantin mit im Team.
Die Öffnungszeiten sind zwischen 07.45 Uhr und 13.00 Uhr. Es werden die gleichen Anforderungen an frühkindliche Förderung, Betreuung und Entwicklungsschulung gestellt, wie es für das Personal der Regelkindergärten auch der Fall ist. Darüber hinaus haben sie auch zusätzliche Kenntnisse für einen Umgang mit Kindern in freier Natur.
Eine Notunterkunft auf die bei Gefahren im Wald (Sturm, Gewitter) ausgewichen werden kann, befindet sind im Bürgerhaus Amsham.
Der Wald- und Naturkindergarten Höllwieskinder bestrebt den Grundsatz der Waldpädagogik und spricht eine andere Elternzielgruppe wie bei Regelkindergärten an.
5. Zielgruppe der Einrichtung
Der Wald- und Naturkindergarten Höllwieskinder nimmt Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung auf. Er besteht aus einer Gruppe mit maximal 19 Kindern dieser Altersgruppen. Wir bieten in unserer Einrichtung Plätze für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf an.
6. Gefahren im Wald
Die Unfallrisiken im Wald sind – entgegen mancher Befürchtungen und Annahmen – nicht höher als in jedem anderen Kindergarten. Die Einhaltung von Regeln ist jedoch zwingend notwendig um Unfälle zu vermeiden. Dem Personal sind die Gegebenheiten des Waldgeländes bekannt. Wir inspizieren es im Vorfeld um das Gefahrenpotential gut einschätzen zu können. Ein Baumgutachten wird in regelmäßigen Abständen von einem geprüften Baumpfleger angefordert.
7. Rechtsträger
Träger des Wald- und Naturkindergarten Höllwieskinder ist die
Lombardi & Becker GbR nach dem Gesellschaftervertrag vom 01. Oktober 2019.
Beide Gesellschafter sind zu gleichen Teilen vertretungsberechtigt.
Firmensitz:
Höhenberg 19, 84378 Dietersburg/Nöham
8. Finanzierung
Unser Kindergarten wird durch die BayKiBiG-Förderung aus Mitteln des Freistaates/ Gemeinde, dem aktuellen Elternbeitrag und dem Unterstützerbeitrag des bayrischen Staates von 100 Euro finanziert. Zusätzliche Kosten für Material und Getränke sind der aktuellen Auflage des Betreuungsvertrags zu entnehmen. Der Selbstbeteiligungsbetrag der Eltern wird jährlich neu festgelegt.
Entsprechend der Art und Zielsetzung des Wald- und Naturkindergarten Höllwieskinder ist der engagierte Einsatz der Eltern erwünscht und erforderlich. Besondere Leistungen können dabei unter anderem sein: Arbeitsleistung (Mithilfe bei Errichtung/Instandhaltung von Baulichkeiten, Reinigen der Notunterkunft, Brennholzverarbeitung, Begleitung der Kindergruppe etc.), zusätzliche finanzielle Beiträge (Sponsoring) und Sachspenden.
9. Gesetzliche Grundlagen
Wir unterliegen rechtlich dem Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG), sowie der Ausführungsverordnung (AVBayKiBiG), den Bayerischen Leitlinien für die Bildung und Erziehung von Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit, dem Gesetz zur Verbesserung des Kinderschutzes (KiSchZusG) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG). Der Wald- und Naturkindergarten Hoellwieskinder besitzt die Betriebserlaubnis nach Art. 9 BayKiBiG und der gemeindlichen und staatlichen Förderung, sowie eine gesetzliche Unfallversicherung bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege.
Wir arbeiten nach dem Bayerischen Erziehungsplan (BEP) und den Bayerischen Bildungsleitlinien (BayBL). Zudem finden Teile des SGB VIII und XII ebenfalls ihre Anwendung. Besondere übergeordnete Beachtung finden in unserer Arbeit die UN- Kinderrechtskonventionen.
10. Impressum
Wald- und Naturkindergarten HÖLLWIESKINDER
Lombardi & Becker GbR
Höhenberg 19
84378 Dietersburg/Nöham
www.hoellwieskinder.de – info@hoellwieskinder.de
Melanie Lombardi 0175-7271394
Ulrich Becker 0171-6426456
Die Weitergabe der Konzeption an Dritte, sowie deren Veröffentlichung, Vervielfältigung
oder sonstige Verbreitung, ist ohne Zustimmung der Lombardi & Becker GbR nicht erlaubt.